Wir waren dann mal weg…

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Tag 12 - 18.06.2014: Ribadiso - Arca & Pedrouzo

18. Juni 2014
12. Tag – 11. Etappe
Ribadiso > Arca Pedrouzo – 23,5km



Es ist jetzt kurz vor Sieben und ich sitze beim Cafe con leche im Restaurant hinter der Herberge. Ich habe sehr gut geschlafen und hoffe nun nur noch, dass das Knie die letzten 40 Kilometer durchhält.
Sind nun gerade in O Pedrouzo angekommen. Der Weg führte uns heute wieder durch große Eukalyptus-Wälder und ging stets und ständig auf und ab. Es lief sich aber sehr gut und so vergingen die gut 20km wie im Fluge. Man merkt es eigentlich nicht mehr so richtig, wie viel man läuft. Die ersten fünf Kilometer vergehen immer wie im Flug. Nach zehn Kilometern bist du dann auch richtig Wach und machst eine kleine Pause. Dann kommst du die nächsten zehn gut voran. Nach zwanzig Kilometern peilst du dann das Ziel aber auch an und willst ankommen.

Der Weg war heute gesäumt mit Gedenksteinen. Viele davon für Pilger, die kurz vor dem Ziel verunglückt oder verstorben sind. Der Weg ist hart, und für machen, der vielleicht gesundheitlich angeschlagen ist, nicht immer einfach zu bewältigen.

Heute früh waren es noch mehr als vierzig Kilometer bis Santiago und nun sind es nur noch etwas mehr als zwanzig. Morgen wollen wir knapp zwanzig Kilometer bis zum Monte de Gozo. Das ist der letzte Berg vor Santiago und von dort aus kann man dann die Stadt schon sehen. Wir können es also ruhig angehen lassen.
Heute wird gekocht. Alexis, die von uns auf „Camino-Queen“ getauft wurde, hat sich bereit erklärt ihre Herren zu bekochen. Es soll Pasta mit einer Hackfleisch-Thunfisch-Sauce geben. Ich kann jetzt langsam auch keine Pilgermenüs, Baguettes und ähnliches sehen. Es ist alles gut, aber ich brauche jetzt einfach mal etwas absolut nahrhaftes um Energie zuzuführen. Ich verbrenne tagsüber so viel Energie, dass ich jetzt dringend einen Überschuss brauche. Mein Bauch ist weg und ich kann den Gürtel schon enger schnallen. Ich brauche heute Abend einfach mal viel Nahrung. Wir gehen jetzt mal einen Kaffee trinken und einkaufen.
Sind gerade vom shoppen zurück und machen vor dem großen kochen noch ein Pause. Unterwegs haben wir einen jungen Mann kennengelernt, den wir auch schon ein paar Mal getroffen haben. 

Wir gehen jetzt mal kochen.

Wir haben gegessen und es war richtig gut und richtig viel. Ein wenig grenzte es schon an Völlerei. Ich glaube wir haben das jetzt alle mal gebraucht. Während wir gekocht haben, waren noch einige andere in der Küche am werkeln. Unter anderem auch ein asiatisches Pärchen. Und was haben die wohl gekocht, na klar, ein Huhn. Jetzt wollte ich es wissen und sprach sie an. Was dann kam war wieder ganz „Spirit of Camino“. Ich sollte mich zu ihnen setzen und mit ihnen essen. Und da ich eh Hunger hatte, schlug ich die Einladung nicht aus und probierte zumindest. Sie erklärten mir, dass sie, wie viele andere Asiaten auf dem Camino auch, aus Korea kommen und dieses ein koreanisches Nationalgericht sei, was sie fast täglich kochen, da es günstig und nahrhaft ist. Und es war richtig lecker. Das Huhn lag im Ganzen, in einem großen Topf. Aufgefüllt war das dann mit einer dicken Reis-Brühe. Es hat hervorragend geschmeckt.
Ich bin jetzt zu tiefst zufrieden und könnte direkt ins Bett fallen. Und das werde ich jetzt auch gleich tun.

Morgen geht es nochmal rauf. Unser Ziel ist Monte de Gozo mit seiner 3000-Betten-Herberge, dem Papst- und dem Pilgerdenkmal. Und das alles direkt vor den Toren Santiagos.
Ultreia! Weiter, immer weiter!


Fazit des Tages: „Mahlzeit!“ 

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